Das Duo „John Kirkbride & Heinz Glass“ trat am 20./21.07.1985 auf dem 4. WAAhnsinns­festival in Teublitz auf.

John Kirkbride (* 17. Februar 1946 in Ullapool im Nordwesten Schottlands) ist ein schotti­scher Sänger, (Slide-) Gitarrist, Songwriter und Entertainer.

Bezeichnend für Kirkbrides Live-Auftritte ist, dass er durch authentische Bluesmusik eine enge Beziehung zum Publikum herstellt, indem er es mit Anekdoten und witzigen, teils auch gesellschaftskritischen Nebenbemerkungen einbezieht. Bei seinen Konzerten spielt er Blues-und Jazzstandards aus den 20er, 30er und 1940er Jahren, sowie Eigenkompositionen.

Zusammen mit seiner Familie wanderte Kirkbride im Alter von acht Jahren nach Queens­land in Australien aus. Dort bekam er seine erste Gitarre und begann, sich das Gitarrenspielen selbst beizubringen. Dabei stimmte er die Gitarre spontan auf einen Akkord, den die erste Generation der Bluessänger im Mississippi-Delta als sog. offene Stimmung für das Slide- oder Bottleneck-Spiel benutzten. Das konventionelle Stimmen der Gitarre sollte Kirkbride erst Jah­re später erlernen. Sein Spiel wurde später stark von dem aus dem Mississippi-Delta stam­menden Bluesmusiker Robert Johnson beeinflusst.

Mit Anfang zwanzig kehrte Kirkbride nach Großbritannien zurück, um dort stetig seine Gi­tarren-Technik zu verbessern. Zu dieser Zeit übte die populäre britische Gruppe The Shadows (mit denen er später eine Session spielen sollte) großen Einfluss auf ihn aus. Beim Hören einer Platte des Countrygitarristen Chet Atkins kam er mit dem Fingerpicking in Berührung, das ihn fortan prägen sollte.

Unter dem Einfluss von Songschreibern wie Carole King, Joni Mitchell, Randy Newman, Neil Young und Leonard Cohen begann Kirkbride auch mit dem Komponieren. Dabei lernte er, wie sich zwischen Text und Musik ein Dialog erschaffen lässt. Dies erklärt die bis auf den heutigen Tag erkennbare Vorliebe für Texte mit gesellschaftskritischer und politischer Spitze.

Nach dem Ende der Wehrdienstzeit bei den britischen Luftstreitkräften (Royal Air Force), wo er als Transportpilot diente (und nach eigenen Angaben einmal über dem Jemen abgeschos­sen wurde), ließ sich Kirkbride Ende der 60er Jahre in New York nieder, mit der Absicht, dort nur noch von der Musik zu leben.

Dies gestaltete sich jedoch als schwierig. Dennoch erwies sich sein Aufenthalt in den USA als musikalischer Durchbruch, da er seine Technik und sein gesamtes musikalisches Wissen erweitern konnte und als Begleitmusiker u.a. von Pete Seeger und dem legendären Bluesmu­siker Lightnin’ Hopkins auftrat. Außerdem spielte er im Laufe der Zeit u.a. mit B.B. King, Eric Clapton, John Mayall, Louisiana Red, Alexis Korner, Chuck Leavell und Albie Donnelly zusam­men.

Nach einer Zwischenstation in Holland 1976, wo er begann, die von ihm erlernten Bluesstü­cke (darunter viele des von ihm hochgeschätzten Musikers Robert Johnson) mit Melodie und Harmonik zu bereichern, verlegte Kirkbride Anfang der 80er Jahre seinen Lebensmittelpunkt nach Deutschland, wo er bis heute lebt. Dabei arbeitete er viele Jahre mit dem Schriftsteller Hans-Christian Kirsch zusammen, dessen Lesungen er, je nach Programm, mit klassischer oder keltischer Musik, Blues oder Jazz, begleitete. Kirkbride tritt heute u.a. mit dem bayerischen Bluesharp-Spieler Ferdl Eichner auf, mit dem er bereits zahlreiche Aufnahmen machte.

 

Zu Kirkbrides damaligem Duopartner Heinz Glass lagen uns leider keine weiteren Informa­tionen vor, außer dass er damals auf dem 4. WWAAhnsinnsfestival auch gemeinsam mit den Musikern der Regensburger Rockband „Tana Nile“ auf der Bühne stand und diese bei einigen Liedern musikalisch unterstützte.

 

 

Offizielle Homepage: John kirkbride